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Schlau staunen: Im Zoologischen Museum Kiel

22. Februar 2016

Neulich hatte mein kleinergroßer Kumpel Matzi Geburtstag. Und dazu lud er mich, Kalle und seine anderen Freunde ins Zoologische Museum in Kiel am Nil ein. Das ist eines von insgesamt acht museen am meer. Kalle hatte natürlich mal wieder keine Lust („Buuuh!!! Museum ist öde öde öde“), aber als er hörte, dass da ne extra coole Führung „Tiere der Nacht“ nur für uns an den Start geht und dass die spannende Sonderausstellung Tiefsee immer noch läuft, machte er sich auf seinen sechshundert Tentakeln und mit bester Laune mit auf den Weg.
Kan_ZM_QuartettKan_ZM_OmaZeigtDa ich ein Rabe bin, und in einem einfachen Nest lebe, bin ich architektonisch nicht sooo anspruchsvoll, aber eins muss ich gleich mal loswerden: Das Zoologische Museum in Kiel ist definitiv eines der schönsten Museen in Kiel am Nil überhaupt. Und es ist laut eigenen Angaben sogar eines der ältesten Naturkundemuseen in Deutschland, immerhin hat man hier bereits vor über 130 Jahren die Türen geöffnet.

Dass es so wunderschön ist, liegt vor allem auch daran, dass da der Herr Walter Gropius seine Finger mit im Spiel hatte. Walter Gropius war ein sehr bekannter Architekt aus Berlin und hat sich ziemlich tolle Bauten und Stile ausgedacht, Bauhaus zum Beispiel. Und auch das lichtdurchflutete Zoologische Museum mit seiner riesigen Halle aus Glas und Stahl und den zwei begehbaren Galerien, die den Aufbau des Systems der Tiere und deren Evolution räumlich unterstreichen sollen.
Kan_ZM_AugeInAugeKan_ZM_FliegenderWalDoch klar, was interessiert ein Kind (und Kalle), was hier mal vor hundert Jahren ein Architekt hin gebaut hat. Schließlich bauen Kinder tageintagaus aufwendige Spielklotz-Prachtbauten. Na aber spätestens bei den Exponaten wird es super interessant. Exponate – so nennt man die Sachen, die ins Museum hingestellt, (ein)gelegt oder gehangen werden, und die sich dann alle anschauen aber besser nie anfassen dürfen.

Diese Ausstellungsobjekte sind im Zoologischen Museum auf jeden Fall ziemlich tierisch. Deswegen heißt es ja auch so (das Wort „Zoo“ ist altgriechisch und bedeutet „Tier/ Lebewesen“). Das heißt, das ist wie ein Zoo, nur leben diese ganzen Tiere nicht mehr, sondern sind ausgestopft, präpariert oder es wird deren Skelett dargestellt. Damit man ewig von ihnen lernen kann. Und die noch lebenden Tiere um so besser versteht und hoffentlich besser schützt.
Kan_ZM_WasserschwKAN_ZM_KoalaKan_ZM_RobbeKan_ZM_JanneZeigtZu unserer Sonder-Kindergeburtstags-Führung „Tiere der Nacht“ bekommen wir zur Begrüßung erstmal gleich die Augen bedeckt und werden in einen geheimen Raum geführt. Dort ist es stockdunkel. Aber das merken wir erst, als wir uns die Augenbinden abnehmen dürfen und sie gegen Stirnlampen eintauschen. Dann spielt uns die Museumspädagogin lustige Geräusche vor. Geräusche von Tieren, die in der Nacht aktiv sind. Das ist ganz schön schwierig, und wir raten uns den Ast ab. Aber schließlich sind ja auch Tiere wie ein Kiwi dabei, und die gibt es ja in Kiel am Nil nullkommanull gar nicht. Beziehungsweise genau einmal, nämlich ausgestopft im Museum. Der Kiwi ist ein lustig aussehendes, aber mittlerweile leider sehr seltenes Gefiedertier aus Neuseeland und sogar dessen Nationalsymbol.Kan_ZM_InderNachtKan_ZM_TiereNachtKan_ZM_1von2Kan_ZM_2von2Nach der Expedition in die Welt der Nachttiere, streifen wir noch weiter durch das Museum. Das ist in viele verschiedene Bereiche aufgeteilt. Im Erdgeschoss erfährt man alles über die Entstehung der Meereswissenschaften in Kiel und zeigt besonders wichtige Ereignisse der Kieler Zoologie und Meeresforschung. Oben in der Halle entdecken wir dann die Ausstellung »Wale in Schleswig-Holstein«. Insgesamt gibt es hier zwölf Skelette von Walen, die irgendwann mal vor ewigen Zeiten irgendwo in Schleswig-Holstein gestrandet sind. Sogar ein Pottwal und Blauwal gehören dazu. Das ist gerade momentan besonders spannend, weil sich derzeit in Nord- und Ostsee recht viele dieser Riesentiere verirren und damit viele Wissenschaftler zum Rätseln bringen.  Kan_ZM_SchnauzeKan_ZM_4von4Kan_ZM_3von4Kan_ZM_AlleMann

In einem Nebenraum wird es plötzlich wieder ganz dunkel und schon sind wir mitten drin in der bunten schillernden und geheimnisvollen Tiefseewelt, an deren Ende ein drei Meter großer, knallrot leuchtender Riesenkalmar ein Auge auf alles hat. Kalles Kommentar zum Riesenkalmar: „Äh, Calamari sind mir irgendwie sympathischer.“ Und schleicht sich rasch rüber zur Aussttellungsebene von »Ozean der Zukunft«. Dort werden aktuelle Meeresforschungsthemen wie Überfischung und der Meeresspiegelanstieg erklärt.Kan_ZM_KalleKan_ZM_UnnaWassaKan_ZM_DingerKan_ZM_WeltNach über zwei Stunden im Zoologischen Museum wissen wir vor lauter Wissen nicht mehr wohin mit unserer Energie und müssen schnell raus, um uns im Schlossgarten ein paar Wettrennen zu liefern. Gesehen haben wir trotzdem noch lange nicht alles, aber das Tolle an so einem Zoologischen Museum ist, wir können jederzeit wiederkommen, denn: Die Tiere laufen uns ja nicht weg!

Zoologisches Museum Kiel
Hegewischstraße 3
24105 Kiel

Übersichtskarte museen am meer

Übrigens: Das Zoologische Museum Kiel bietet zahlreiche verschiedene Führungen speziell für Familien, Kindergärten, Schulen, Erwachsene und Kindergeburstage an. Mehr Infos findet Ihr hier.

Achtung: JEDEN ERSTEN SONNTAG IST MUSEUMSTAG IN KIEL
Dort gibt es dann in einen von acht museen am meer besonders tolle Aktionen. Zudem gibt es einmal im Jahr den museen am meer- Tag . In diesem Jahr am 30. Oktober. Mehr Infos gibt es hier

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